18.02.2013
Die Seiten sind geschrieben, die Druckmaschinen laufen. Am 12. März ist Erscheinungstag. Titel: Wie viel Bank braucht der Mensch? Botschaft: Wir werden erst dann wieder ruhig schlafen (und keine Angst vor immer neuen Finanzkrisen haben müssen), wenn die Finanzbranche in etwa auf das Niveau zurück schrumpft, das sie vor der irren Idee der großen Liberalisierung mal hatte. Immerhin haben die Deutschen ihr Wirtschaftswunder ja auch gänzlich ohne Derivate und Hedgefonds hinbekommen.
In den kommenden Wochen gibt es zum Buch hier schonmal den einen oder anderen Vorgeschmack. Am Donnerstag erscheint im neuen Capital-Heft (April) ein erster Vorabdruck – zur Frage, warum eigentlich die Trennbankenidee so populär ist, so eine Art Mutter aller Reformideen geworden ist und jetzt auch von der Bundesregierung angestrebt wird, obwohl das Trennen von Investment- und Geschäftsbanken noch keine Krise verhindert hat und auch nicht wirklich den Kern der manisch-depressiven Schwankungen an den Finanzmärkten trifft.
Was wirklich hilft? Fortsetzung folgt.
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Vom großen Geld zum großen Alptraum
Die Bilanz von drei Jahrzehnten Finanzmarktkapitalismus fällt katastrophal aus. Von der großen Geldparty haben nur wenige profitiert, während die Mehrheit der Steuerzahler die Zeche zahlen muss. Thomas Fricke, Chefökonom der Gruner+Jahr-Wirtschaftsmedien, fordert ein Ende dieser dubiosen Finanzgeschäfte und einen Ausstieg aus dem Bankensystem, wie wir es heute kennen.
Dem Atomausstieg sollte nun auch der Bankenausstieg folgen. Denn die Luftnummern des Finanzmarktkapitalismus haben gezeigt, wie Unternehmen und ganze Staaten in den Ruin getrieben werden. Weniger Bank ist daher mehr, weshalb die modernen Finanzprodukte auf den Prüfstand zu stellen sind: Wie viel Kredit soll eine Bank vergeben können, so dass es zu keiner Überschuldung und keinem Crash kommt? Außerdem fordert Thomas Fricke: Ein Großteil der Gelder darf nicht mehr in Finanzspekulationen fließen, sondern muss für gesellschaftlich wichtige Aufgaben zur Verfügung stehen. Hierzu gehört nicht zuletzt die derzeit größte globale Herausforderung: der Klimaschutz.